Welche Erkrankungen können mit der PDT behandelt werden?
· Aktinische Keratosen (solare Präkanzerosen) = Hautkrebsvorstufen
· Morbus Bowen = andere Art einer Hautkrebsvorstufe
· flache Basaliome = Basalzellkarzinome = eine bestimmte Hautkrebsform
Was bedeutet PDT? Gibt es mehrere Methoden?
Das neuartige, nicht operative Verfahren zur Behandlung von chronischen Lichtschäden der Haut und den daraus entstehenden Krebsvorstufen (aktinische Keratosen, Morbus Bowen) findet auch bei bestimmten Formen von Hauttumoren (flache Basalzellkarzinome) Anwendung und stellt insbesondere hier eine Alternative zu operativen Verfahren dar. Vorteile sind Narbenfreiheit und gute ästhetisch-medizinische Ergebnisse.
In unserer Praxis kann die Behandlung mit zwei verschiedenen Geräten durchgeführt werden. Welche der Lampen am besten geeignet ist, entscheidet Ihr behandelnder Arzt.
1. Die Saalmann-Lampe (grünes Licht)
2. Der PhotoDyn 505 Strahler von Hydrosun (rotes Licht)
Prinzip:
Ein Lichtsensibilisator (Delta-Aminolävulinsäure = 5-ALA), das auch im menschlichen Körper natürlicherweise vorkommt, wird aufgetragen und die Haut anschließend mit speziellem ungefährlichem grünen oder rotem Licht bestrahlt. Nur geschädigte oder bösartig veränderte Hautzellen (Krebsvorstufen) reichern die 5-ALA an. Es kommt zur Bildung von Sauerstoffradikalen und die geschädigten Zellen werden zerstört.
Ablauf der Behandlung:
Das zu untersuchende Hautareal wird am Vormittag des Behandlungstages gereinigt. Ein Gemisch der Delta-Aminolävulinsäure (eine körpereigene Substanz) in einer Salbengrundlage wird auf die Hautveränderung(en) und die umliegende Haut aufgetragen. Diese Salbenschicht wird mit einer Folie abgedeckt, damit möglichst viel von der Substanz in das Gewebe eindringen kann. Darüber wird eine Schicht Alufolie mit einem Pflaster fixiert, um eine Deaktivierung der Delta-Aminolävulinsäure durch Licht zu verhindern.
Mit einer zusätzlichen Kopfbedeckung können Sie anschließend die Praxis wirder verlassen. Am Nachmittag kommen Sie wieder in die Praxis. Nach 3-4 Stunden wird dann der Verband von uns entfernt. Während dieser Zeit haben sich wirksame Substanzen überwiegend in der Hautveränderung angereichert. Sie erhalten von uns eine Lichtschutzbrille. Mit einer Ultraviolett-Lampe wird nun die Fluoreszenz-Intensität der Substanz im untersuchten Hautareal dargestellt und dokumentiert. Anschließend wird mit sichtbarem Licht im grünen oder roten Wellenlängenbereich für 20 Minuten bestrahlt. Die lichtbestrahlte Fläche (nur dort, wo die Creme aufgetragen war) muß auch nach der Behandlung sicherheitshalber noch 24 Stunden vor Licht (auch Halogenlampen) geschützt werden. Eine bis zwei Behandlungssitzungen pro behandelter Region sind bei Krebsvorstufen (aktinischen Keratosen) bereits meist ausreichend. Bei oberflächlichen Basalzellkarzinomen sind meist 2-3 Sitzungen erforderlich. Bei ausgedehnten Befunden (ganze Kopfhaut) kann nicht auf einmal die ganze Fläche behandelt werden, eine oder mehrere weitere Sitzungen sind ggf. erforderlich.
Kosten:
Die Photodynamische Therapie in der Dermatologie ist bisher keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Sie kann daher nicht über Chipkarte abgerechnet werden und wird nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) als sog. IGeL-Leistung (individuelle Gesundheitsleistung) in Rechnung gestellt. Private Kassen übernehmen die Kosten i. d. R. vollständig.
Die Gesamtkosten der Therapie hängen von der Ausdehnung der Erkrankung ab. Um die für Ihren Fall beste Behandlungsmethode und die zu erwartenden Kosten zu ermitteln, sprechen Sie uns bitte an! Wir beraten Sie gerne über diese neue Behandlungsmethode
Stand: 18.10.2015